Überblick
Im intensiven Familiendrama MALAK – Mein Gesetz ist die Familie gerät die junge Deutsch‑Muslimische Familie in einen gefährlichen Status quo: Vater Baba diktiert nicht nur strenge Glaubensregeln, er instrumentalisiert die Religion als Rechtfertigung für Gewalt und Machtanspruch. Ein Schuss, der das Leben seines Sohnes Malak kostet, zerreißt Zahra und Kazim in Scham und Wut. Zwei Jahrzehnte später – nun in lebendigen Farben – suchen sie Versöhnung mit ihrem alternden Vater, zwischen dem gebrochenen Koranwort und der Sehnsucht nach innerem Frieden.Verleih / Vertrieb: | Busch Media Group GmbH & Co. KG |
Regie: | Timo Hinkelmann |
Stills
Einordnung
Der erste Akt inszeniert das patriarchale Regime Babas in kompromisslosem Schwarz‑Weiß. Diese Reduktion erinnert an dokumentarische Fotografie und symbolisiert, wie rigide Religionsauslegung zu Waffe und Machtinstrument wird – nicht als Fundament der Glaubenslehre, sondern als Zwangsapparat. Die harte Kontrastsprache verankert die bedrückende Atmosphäre, ohne den Islam selbst zu kritisieren: es geht um den Missbrauch religiöser Normen zugunsten persönlicher Autorität.
Mit dem Farbwechsel öffnet sich emotionaler Raum: Die erwachsenen Geschwister Kazim und Zahra bewegen sich in natürlichen, warmen Tönen, die den Bruch zwischen Dogma und gelebter Realität markieren. Kamerafahrten und intime Close‑ups holen die Figuren aus der ideologisch eingefärbten Vergangenheit ins Jetzt. Licht und Bildkomposition reflektieren ihren inneren Zwiespalt: Kann man Religion wieder als Halt begreifen, nachdem sie als Waffe gedient hat?
Als eindringliches Sozialdrama positioniert sich MALAK zwischen Authentizität und künstlerischer Inszenierung. Die Zweiteilung in Kindheits‑ und Erwachsenenkapitel schafft Klarheit und unterstreicht das zentrale Thema: nicht Islam‑Kritik an sich, sondern die Frage, wie religiöse Auslegung zur Waffe gegen die eigene Familie wird – und welchen Weg zur Versöhnung sie dennoch bereithält.