Jonathan Weber
Cinematographer / DPMit meinen Bildern erzähle ich Geschichten – mal reale, mal fiktive. Auf jeden Fall echte. Als Kameramann bildet die visuelle Erzählung den Kern meiner Arbeit. Die stärksten Bilder finden sich in den Spannungsfeldern der Realität. Daher suche ich selbst immer wieder nach neuen Perspektiven und Eindrücken.
Das angefangene Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft legte zusammen mit dem starken Wunsch nach kreativer, praktischer Arbeit den Grundstein für meine Selbstständigkeit als lichtsetzender Kameramann. Seit 2015 habe ich so zahlreiche Projekte realisiert. Nach der Veröffentlichung meines ersten Spielfilms (Dreh 2018) wurde ich 2021 Mitinhaber der eyewerk GmbH, die seither meiner Arbeit hinter der Kamera einen professionellen Rahmen gibt. Unser Zusammenschluss bündelt nicht nur kreative und technische Kompetenzen, sondern schafft auch verlässliche Strukturen für anspruchsvolle Produktionen. Gemeinsam engagieren wir uns zudem praktisch und politisch in der niedersächsischen Filmszene, um den Filmstandort für alle attraktiver zu gestalten.
Kreativer Anspruch und handwerkliche Präzision sind für mich zwei Seiten derselben Medaille. Eine sorgfältige Vorbereitung legt das Fundament, auf dem im engen Dialog mit Regie und allen Departments die beste visuelle Sprache für ein Projekt entstehen kann. Gemeinsam kann so die Vision in Bilder übersetzt werden, die nicht nur kreativ überzeugen, sondern die auch unter realen Produktionsbedingungen bestehen.
No story, no film.
Eine Ode an das StorytellingFilm ist die Summe seiner vielen Teile; und doch ist die zugrundeliegende Geschichte der Herzschlag, der alle Teile mit Leben versorgt. Eine gute Geschichte kann für Stunden fesseln. Sie kann zum Lachen und zum Weinen bringen, wütend machen und wieder versöhnen. Und all das manchmal innerhalb kürzester Zeit. Das ist das Potenzial aller Filme, ob kurz oder lang, Spielfilm oder Corporate Video. Gleichzeitig ist es auch Verantwortung für alle Beteiligten, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten liegen, sondern dem erzählerischen Imperativ folgen.
Gerade deswegen sollten auch die Bilder nicht nur schön sein, sondern vor allem funktionieren. Bei den unendlichen Möglichkeiten der Bildgestaltung wird jedes Bild – im Zusammenspiel aus Kreativität, Handwerk, Empathie und Teamarbeit – zu einer bewussten Entscheidung gegen tausend andere.
Visual Voice
Von Film Noir bis Sunshine NoirSo wie eine gute Geschichte von ihren Konflikten lebt, lebt ein starkes Bild von seinen Kontrasten. Vom Spiel zwischen Licht und Schatten, aber auch von der Spannung zwischen Nähe und Weite, offenem Raum und bedrückender Enge. Kontraste zu schaffen ist das Fundament meiner Bildsprache.
Für die Bildästhetik zieht es mich häufig zum Rauen, zum Authentischen. Inspiration dafür finde ich im Film Noir, der mit seinen tiefen Schatten und seiner fatalistischen Grundstimmung die moralische Ambivalenz seiner Figuren spiegelt. Genauso aber im Sunshine Noir, wo die Dunkelheit sich am helllichten Tag verbirgt und die Konflikte von einer gleißenden, fast schon unbarmherzigen Sonne beleuchtet werden. Dabei spürbar zu machen, was unter der Oberfläche liegt, treibt mich zur extremen Nähe, zur schonungslosen Beobachtung von Emotionen. Die komponierte Weite einer Totale kann dieser Emotion dann den Raum geben, den sie zum Atmen braucht.